9. April 2021

Vorstellungsgespräch – Mit diesen Tipps überzeugst du bei der Bewerbung

Paulina Lisiecka

Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat die erste Hürde bereits gemeistert. Nun gilt es, sich nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen, sondern sich den Job zu sichern. Doch wie gestaltet sich der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs? Wie bereite ich mich darauf vor? Welche typischen Fragen erwarten mich? Wir haben die Antworten – und zusätzliche hilfreiche Tipps.

Wie gestaltet sich der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs?

Das Vorstellungsgespräch dauert üblicherweise 45-60 Minuten, es kann jedoch ebenso kürzer ausfallen; die Länge des Gesprächs sagt dabei nichts über den Erfolg aus. Mit prägnanten, auf den Punkt gebrachten Aussagen kannst du sogar mehr überzeugen als mit ausschweifenden Erklärungen.

Bewerbungsgespräche gliedern sich meist in fünf Bereiche, die aufeinander aufbauen:

  1. Smalltalk: Die Beteiligten begrüßen sich und stellen sich vor, meist werden zudem Höflichkeiten ausgetauscht (Anfahrt, Getränkewunsch etc.); Dauer: ca. 5 Minuten
  2. Selbstpräsentation Arbeitgeber: In dieser Phase stellt der Arbeitgeber sich selbst und das Unternehmen vor, inklusive Beschreibung der ausgeschriebenen Stelle; Dauer: ca. 10-15 Minuten
  3. Selbstpräsentation Bewerber: Der Arbeitgeber bittet den Bewerber, sich selbst kurz vorzustellen; Dauer: ca. 5 Minuten
  4. Fragen seitens Arbeitgeber: Der Arbeitgeber stellt Detailfragen zur Person, z.B. zu beruflichen Zielen, Charaktereigenschaften, Soft Skills etc.; Dauer: ca. 15 Minuten
  5. Fragen seitens Arbeitnehmer: Dem Arbeitnehmer wird abschließend die Chance geboten, selbst Fragen zu stellen; Dauer: ca. 5-15 Minuten
  6. Abschluss: Beide Parteien bedanken sich für das Gespräch und verabschieden sich, der Arbeitgeber beschreibt außerdem die weiteren Schritte und gibt Auskunft darüber, wann der Bewerber mit einer Rückmeldung rechnen kann; Dauer: ca. 5 Minuten

Im Folgenden erklären wir dir, wie du diese fünf Stufen des Vorstellungsgesprächs am besten meisterst.

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Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch – Die richtige Selbstpräsentation

„Stellen Sie sich doch bitte kurz vor“, „Erzählen Sie uns etwas über sich“ – diese Aufforderung erwartet dich in jedem Vorstellungsgespräch. Das Heikle daran: Sich selbst vorzustellen klingt zunächst einfach, ist jedoch schwieriger als gedacht. Das Gute daran: Man kann sich ideal darauf vorbereiten.

Erstelle vorab eine Stichpunktliste mit den wichtigsten Fakten über dich, basierend auf der Formel „Ich bin – Ich kann – Ich will“. Dazu gehören:

  • Persönliche Angaben (Name, Alter, Herkunft, Ausbildung/Studium, bisherige Jobs)
  • Erfolge und Fähigkeiten (Berufliche Leistungen, Zertifikate, besondere Kenntnisse wie mehrere Fremdsprachen o.Ä.)
  • Charaktereigenschaften (Stärken und Talente, Soft Skills, jobrelevante Interessen, z.B. Reisen)

Insgesamt sollte deine Selbstpräsentation nicht länger als etwa fünf Minuten dauern. Bringe in dieser Zeit das Wesentliche auf den Punkt und sprich deutlich in verständlichen, knappen Sätzen. Mit der Selbstvorstellung hast du die Chance, gute Werbung für dich selbst zu machen und zugleich Präsentationsgeschick zu beweisen.

Du hast jetzt schon Lampenfieber? Mach dir keine Sorgen, jeder ist im Vorstellungsgespräch nervös. Gute Vorbereitung hilft gegen Nervosität, übe daher vor dem Spiegel, vor Familie oder Freunden, bis du deine Selbstpräsentation im Schlaf beherrschst. Ein weiterer Vorteil daran: Deine Zuhörer können dir Feedback geben, um deinen Vortrag noch besser zu gestalten.

Richtig Anziehen für das Vorstellungsgespräch – Finde die passende Kleidung

Unser Teamleiter Adrian Müller-Jacobs - Mitarbeiter von engaged & Company
Unser Mitarbeiter Adrian M. macht es vor.

Kleider machen Leute – dieser Spruch gilt beim Vorstellungsgespräch umso mehr, denn noch bist du deinem potenziellen Arbeitgeber unbekannt. Sein erster Eindruck von dir basiert auf deinem äußerlichen Auftreten und mit der richtigen Kleidung sammelst du sofort Pluspunkte.

Dein Outfit betreffend solltest du darauf achten, nicht zu leger, aber auch nicht zu herausgeputzt gekleidet zu sein. Frauen wählen am besten nur dezentes Make-up und wenig Schmuck. Die Kombination aus Bluse und Jeans ist ein Klassiker und passt zu so gut wie jeder Branche. Männer sind mit einem Hemd gut beraten, bei großen Konzernen wie einer Bank oder Anwaltskanzlei ist ein Anzug immer gern gesehen.

Allgemein gilt: Kleide dich der Branche entsprechend, aber verkleide dich nicht. Je wohler du dich in deiner Haut fühlst, umso selbstsicherer trittst du im Vorstellungsgespräch auf. Saubere Kleidung, geputzte Schuhe, gepflegte Haare und eine gute Haltung vermitteln einen positiven Gesamteindruck, der den Verlauf des Vorstellungsgesprächs mitbestimmt.

Typische Fragen im Vorstellungsgespräch und die richtigen Antworten darauf

Welche und wie viele Fragen dich im Vorstellungsgespräch erwarten, ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Es gibt jedoch ein paar Fragen, die in so gut wie jedem Bewerbungsgespräch aufkommen, da sie dem Arbeitgeber mehr über deinen Charakter und deine Vorzüge die Stelle betreffend verraten.

Vorstellungsgespräch-Frage: Warum haben Sie sich für diesen Job beworben?

In den meisten Fällen bewirbt man sich nicht nur für einen Job – das ist der Personalabteilung bewusst. Dennoch solltest du nicht darauf hinweisen, dass es sich bei dieser Bewerbung nur um eine von vielen handelt. Ebenso wenig förderlich sind Antworten wie „Weil ich einen Job / Geld brauche“, selbst wenn sie ehrlich sind.

Zeige, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast und erkläre, warum du dich damit respektive mit der ausgeschriebenen Position identifizierst. Beschreibe, wieso du genau dort arbeiten willst und lasse gern deine bisherigen Berufserfahrungen oder Kenntnisse aus dem Studium oder deiner Ausbildung einfließen, die für die Stelle relevant sind.

Hast du diese Antworten geliefert, erübrigt sich die nächste, gern gestellte Frage von Personalern: Warum sind Sie genau die/der Richtige für diesen Job?

Vorstellungsgespräch-Frage: Warum möchten Sie sich beruflich verändern?

Hast du bereits woanders gearbeitet oder bist noch bei einem anderen Unternehmen angestellt, kommt diese Frage sicherlich auf. Der Arbeitgeber möchte herausfinden, ob du wirklich motiviert für die neue Stelle bist – und nicht nur auf ein höheres Gehalt aus.

Kritisiere deine vorherige bzw. aktuelle Stelle nicht, sondern nenne zunächst ein paar positive Aspekte. Anschließend kannst du leichte Kritik einfließen lassen und betonen, nach neuen Herausforderungen zu suchen, die du hier zu finden glaubst.

Erwähne außerdem gern, dass du dir ein Umfeld wünschst, in dem du dich selbst weiterentwickeln und fortbilden kannst.

Wichtige Fragen im Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräch-Frage: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Keine leicht zu beantwortende Frage, schließlich wissen die wenigsten, wo sie sich selbst in fünf Jahren sehen. Hier geht es weniger um eine konkrete Aussage als darum, deine Ambitionen deutlich zu vermitteln.

Beschreibe Know-how, das du dir gerne in den kommenden Jahren aneignen möchtest, wo du es gerne einsetzen würdest und warum sowohl du als auch dein potenzieller Arbeitgeber davon profitieren kann.

Persönliche Antworten sind ebenfalls erlaubt, aber wenig sinnvoll. Bleib lieber professionell und lasse höchstens ein, zwei private Wünsche für die Zukunft miteinfließen.

Vorstellungsfrage: Welche Position nehmen Sie in der Teamarbeit ein?

Teamwork ist heutzutage in keinem Unternehmen mehr wegzudenken. Arbeitgeber sind daher stets auf der Suche nach offenen, flexiblen Mitarbeitern, die sich gut in Gruppen einfügen können.

Inszeniere dich folglich nicht automatisch als Teamleiter, sondern vermittle, dass du je nach Situation in unterschiedliche Rollen schlüpfen kannst. Du sollst die Führung übernehmen? Das machst du gerne. Du sollst Teamplayer sein? Kein Problem.

Schlage bei dieser Frage den Mittelweg ein und äußere beispielsweise, dass für den Erfolg des Projekts jedes Teammitglied sein individuelles Potenzial ausschöpfen soll. Du unterstützt Kollegen gerne, bringst jedoch auch eigene Ideen ein und vertrittst deine Meinung, wenn du sie für erfolgsversprechend hältst.

Vorstellungsgespräch-Frage: Was schätzen Kollegen an Ihnen?

Niemand weiß, was andere über einen denken. Daher ist diese Frage ebenfalls nicht wörtlich zu nehmen, sondern dient vielmehr dazu, ein Bild eigener Selbsteinschätzung zu bieten.

Steige mit einem bescheidenen Statement ein: Du weißt nicht, was deine Kollegen von dir denken, aber du könntest dir vorstellen, dass sie insgesamt gern mit dir zusammenarbeiten bzw. zusammengearbeitet haben. Hast du jedoch konkretes, positives Feedback von Kollegen erhalten, dann spiele diese Trumpfkarte unbedingt aus.

Vermeide allgemeine Floskeln und überlege dir vorab ausgewählte Beispiele aus deinem bisherigen Arbeitsleben oder deiner Studienzeit, die du nennen kannst: Überstunden, die einen Kollegen entlasten, Motivation, wenn die anderen Mitarbeiter schon schlapp machen – zeichne dich als guten Geist im Unternehmen, aber stelle dich auch nicht als Heiligen dar.

Vorstellungsgespräch-Frage: Haben Sie noch weitere Fragen?

Diese Frage erwartet dich zum Abschluss in jedem Vorstellungsgespräch. Sie zu verneinen, ist nicht ratsam, denn keine Rückfragen lassen dich desinteressiert, unmotiviert oder unvorbereitet wirken. Sprich, selbst wenn du keine Fragen haben solltest, empfiehlt es sich, dennoch zumindest eine zu stellen.

Aufgepasst: Stelle keine zu banalen Fragen, die du vorab selbst hättest recherchieren können oder Fragen, die bereits im Gespräch beantwortet wurden. Erkunde dich vielmehr nach Dingen wie Fortbildungen oder Maßnahmen zur Mitarbeiterförderung etc.

Klassiker im Vorstellungsgespräch: Stärken und Schwächen

Zwei Fragen, die vielen Bewerbern die meisten Sorgen bereiten, sind jene nach deinen Stärken und deinen Schwächen. Insbesondere letztere sorgt häufig für Unsicherheit, immerhin will man sich so positiv wie möglich präsentieren. Doch keine Sorge, auf beide Fragen gibt es gute Antworten.

Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch
Vorbereitet im Vorstellungsgespräch:  Wo liegen deine Stärken?

Hierbei gilt, das eigene Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, aber zugleich nicht zu stark anzugeben. Tritt ruhig selbstbewusst auf und nenne konkrete Beispiele. Eine realistische Einschätzung deiner Charaktereigenschaften bildet die richtige Antwort.

Stärken wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc. kannst du einleitend nennen, werden jedoch vom Arbeitgeber als selbstverständlich angesehen. Konzentriere dich auf das, was du persönlich wirklich gut kannst und für die zukünftige Stelle von Bedeutung ist.

Vorbereitet im Vorstellungsgespräch: Was sind deine Schwächen?

Bei dieser Frage kommt es darauf an festzustellen, ob du selbstkritisch sein und mit deinen Schwächen ehrlich umgehen kannst. Man kann sie auf zwei Arten falsch beantworten: Entweder, du zeichnest ein zu schlechtes Bild von dir – zum Beispiel indem du gestehst, unpünktlich zu sein oder schlecht mit anderen zusammenzuarbeiten – oder du behauptest, keine Schwächen zu haben.

Am besten reagierst du darauf mit ein paar harmlosen negativen Eigenschaften wie keine weiteren Fremdsprachen zu beherrschen. Du kannst auch Fehler nennen, die du selbst an dir festgestellt und bereits behoben hast, zum Beispiel zu viel Zurückhaltung im Job.

Mit guter Vorbereitung im Vorstellungsgespräch überzeugen

Jedes Vorstellungsgespräch lässt sich mit der richtigen Vorbereitung gut meistern. Neben der Planung der Selbstpräsentation ist es ganz wichtig, sich vorab über das Unternehmen zu informieren. Vielleicht kannst du dein Wissen dezent in das Bewerbungsgespräch einfließen lassen und so zusätzliche Pluspunkte sammeln.

Du möchtest dich beruflich weiterentwickeln und Unterstützung bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch? Wir helfen dir gerne dabei: Sende uns einfach deinen Lebenslauf zu und wir finden die ideale Stelle für dich. Als Partner an deiner Seite begleiten wir dich durch den gesamten Bewerbungsprozess.

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